Am Ufer des Duckwitzer Sees erhebt sich das Gutshaus Duckwitz als Mittelpunkt einer weitläufigen Gutsanlage zwischen Tessin und Gnoien im Herzen Mecklenburg-Vorpommerns. Die ruhige Lage am Wasser, die offenen Felder ringsum und die Nähe zu alten Landwegen prägen den Charakter dieser ehemaligen Gutsanlage. Umgeben ist das Gutshaus von den Resten des ehemaligen Parkes und von Wirtschaftsgebäuden.
Duckwitz wurde als Dukeuisse erstmals 1378 urkundlich im Besitz derer von Basswitz erwähnt. Seit dem Jahr 1385 lässt sich Duckwitz im Besitz der Familie von Bassewitz nachweisen. Aus dem Dorf wurden die Ländereien teils direkt, teils von Lühburg aus bewirtschaftet. 1468 verkaufte der Knappe Joachim Bassewitz auf Basse eine Rente aus Duckwitz.
Der Dreißigjährige Krieg hinterließ in Mecklenburg eine Spur der Verwüstung. Auch die Familie von Bassewitz geriet in wirtschaftliche Bedrängnis. Ludolph von Bassewitz (gest. 1699), ein Sohn des Cuno Wulfradt, übernahm das väterliche Erbe und lebte in einem stark beschädigten Haus in Duckwitz. Das Hauptgut Lühburg war zerstört. Eine grundlegende Sanierung konnte erst in der nächsten Generation erfolgen.
1695/96 trat Wolfgang Caspar von Moltke Duckwitz (1637–1713) an Ludolph von Bassewitz (1652–1699) ab. Nach dessen Tod 1699 erbte sein Bruder Joachim von Bassewitz (1649–1731) die Güter, wohnte aber auf Wohrenstorf. Unter dessen Sohn Ludolph Friedrich von Bassewitz (1693–1735) setzte eine Phase des Wiederaufbaus ein. Er heiratete 1717 in Polchow Magdalena Sybilla von Bassewitz aus dem Hause Dalwitz und zog noch im gleichen Jahr nach Duckwitz. Dort ließ er das Gutshaus instand setzen, veranlasste den Wiederaufbau von Lühburg und erwarb Woltow, womit die Familie erstmals das Compatronat über Basse erhielt. Nach seinem Tod fiel Duckwitz in der Erbteilung an seinen Sohn Lütke Cuno Wulfradt von Bassewitz (1725–1796). Dieser trat 1755 als Mitunterzeichner des Landesgrundgesetzlichen Erbvergleichs in Erscheinung und verpachtete Duckwitz zeitweise an einen Herrn Äpinus.
Eine neue Epoche begann 1791, als Carl Friedrich Glamann Duckwitz erwarb und dort auch selbst wohnte. Ihm folgte 1795 Carl Ludwig Friedrich von Wickede (1767–1817), Major in mecklenburgisch-schwerinischen Diensten und Gutsherr auf Thelkow. Zwei Jahre später übergab er Duckwitz an seinen Vater und Rittmeister Gottschalk Anton von Wickede (1738–1808) und dessen Ehefrau Juliane Johanna Christine, geb. von Ehlern. Deren Tochter Dorothea Sophia Helena Catharina von Wickede (1783–1825) heiratete 1802 den Pastor von Basse, Ferdinand August Ludwig von Russdorf (1774–1847).
Im Jahr 1802/03 kam Duckwitz in den Besitz von Christoph Georg von Zepelin (1768–1831), Königlich Württembergischer Kammerherr. Er war seit 1790 mit Hedwig von Levetzow (1766–nach 1815) verheiratet und besaß zeitweise mehrere Güter, darunter Schlackendorf, Groß Pannekow und Teutendorf. Schon 1804 verkaufte er Duckwitz, das zu diesem Zeitpunkt eine Größe von 407 Hektar umfasste, an den Samower Gutsherrn Victor Friedrich von Müller (1779–1823).
Von 1806 bis 1808 war Johann Friedrich Köve, Kanzleiadvokat in Rostock, Eigentümer von Duckwitz. Nach seiner Verschuldung fiel das Gut an seine Gläubiger, die es 1813 durch Dr. Johann Gottfried Abraham Weber verwalten ließen. Schließlich wurde es 1815 an Johann Emanuel Döhn (um 1773–1844) verkauft, der zuvor als Pächter auf Grammow und Liepen tätig gewesen war. Nach dessen Tod ging der Besitz auf seinen Sohn Carl Paul Julius Döhn (1809–1885) über. Dieser verkaufte 1852 den östlichen Teil der Gutsfeldmark an das benachbarte Gut Samow.
Nach Carls Tod führten seine Söhne Axel, Hans und Carl den Besitz zunächst gemeinsam, verpachteten ihn aber bald. Ab 1889 war Axel Döhn alleiniger Eigentümer. Er ließ das Gut im April 1892 allodifizieren und veräußerte es im Mai desselben Jahres an Paul Troll den Sohn des Kaufmanns Theodor Troll aus Nauen. Troll war verheiratet mit Catharina Friederika Anna Troll, geb. Troll, Tochter des Gutsbesitzers Carl Christian Friedrich Troll auf Klein Grabow.
1912 verkaufte Paul Troll Duckwitz für rund 600.000 Mark an den aus Leipzig stammenden Werner Eckstein (geb. 1888), der in Berlin lebte. Im November 1914 brannte das alte einstöckige Gutshaus ab. Bereits 1915 entstand an seiner Stelle das bis heute erhaltene zweigeschossige Gutshaus. Das Gutshaus ist ein zweigeschossiger, neoklassizistischer Putzbau mit Walmdach. Auf dem rustikalen Fundament erhebt sich ein neunteiliger Baukörper. Das Dach trägt ein breites Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel, Okulus und vier Luken, flankiert von zwei kleineren Spitzgauben. Die Eingangsseite wird durch eine Freitreppe erschlossen, die in einen Altan mit Balkon und vier dorischen Säulen führt. Zwischen den Geschossen ziehen sich horizontale Putzgesimse. Auf der rechten Seite befindet sich ein Erkeranbau. Parkseitig zeigt sich ein Wintergarten mit Austritt. Terrasse und Freitreppe führen hinunter zum See. Anfang der 1920er Jahre wurde Duckwitz als Allodialgut mit einer Größe von 235,2 Hektar unter Ecksteins Namen geführt.
Im Herbst 1927 verkaufte Eckstein das Gut an den Hauptmann a. D. Johannes Manitius dessen Eintragung ins Grundbuch 1929 erfolgte. Einen Teil der Ackerflächen bewirtschaftete Heinrich Bongardt, Gutsherr auf Friedrichshof. Nachdem Manitius 1935 in die Wehrmacht eingetreten war, übernahm die ritterschaftliche Treuhandstelle in Rostock die Verwaltung, zeitweise beaufsichtigt von Gerd von Bassewitz (1894–1958).
Mit der Bodenreform im Herbst 1945 wurde Manitius entschädigungslos enteignet. Das Ackerland wurde in Parzellen an 28 Siedler vergeben, meist ehemalige Landarbeiter und Angestellte des Gutes sowie Vertriebene aus den deutschen Ost- und Siedlungsgebieten. 1952 begann die Kollektivierung. In Duckwitz und Samow entstanden eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) des Typ I und eine LPG Typ III. 1966 ging die LPG Typ I in die LPG Typ III über, 1970 wurde diese in die LPG Pflanzenproduktion Behren-Lübchin überführt, die rund 5.200 Hektar bewirtschaftete und ihren Verwaltungssitz im Duckwitzer Herrenhaus hatte. 1990 wurde die LPG aufgelöst, das Land auf Tierproduktionsbetriebe verteilt und später von der BVVG verwaltet und verpachtet.
Nach 1990 traten ehemalige Neubauern oder ihre Nachkommen wieder in ihre Rechte ein. Teile der Flächen wurden von Nachkommen der alten Besitzer zurückgekauft oder gepachtet. Die Bundesrepublik Deutschland blieb über die BVVG größter Landeigentümer. Weitere Flächen gingen an private Eigentümer.
Die Untere Denkmalschutzbehörde nahm 1993/94 die Gutsanlage mit Gutshaus, Park, Marstall, Scheune und Transformatorenhaus in die Denkmalliste auf. Während die Gebäude überwiegend instand gesetzt wurden
Zum Ensemble gehört ein weitläufiger Park mit direktem Zugang zum See. Neben dem Gutshaus sind große Scheunen und Stallungen erhalten, die teilweise mit Solarkollektoren ausgestattet sind. Der ehemalige Marstall wurde restauriert und zu Ferienwohnungen umgebaut. Ergänzt wird die Anlage durch eine Pflanzenkläranlage, Photovoltaik, eine Holzhackschnitzelheizung und eine Windkraftanlage, die seit der Sanierung 1997 den nachhaltigen Betrieb der Ferienanlage sichern.