Gutshaus Silvitz © Historische Häuser

Gutshaus Silvitz in Mecklenburg-Vorpommern

Mitten auf der Insel Rügen, in unmittelbarer Nähe zu Bergen, steht das klassizistische Gutshaus Silvitz. Umgeben von der malerischen Landschaft Rügens, präsentiert sich das Gutshaus zur Hofseite mit einer Veranda.

Silvitz, auch Selnevitze genannt, wurde 1318 erstmals erwähnt und hat seine Ursprünge in der slawischen Zeit Rügens. Im 14. und 15. Jahrhundert war Silvitz ein Afterlehen der Familie von Putbus, wurde also von einem Lehnsherrn an einen anderen weiterverliehen, und gehörte den Familien von Bonow, von Platen und zuletzt der Familie von Barnekow. 1396 wird ein Zander Bonowe zu Silvenitz (Zander/Alexander von Bonow) in einer Urkunde als Zeuge aufgeführt. Erich/Erik von Barnekow erwarb 1486 Silvitz von Claus von Platen; dieses Lehen war von Waldemar II., Herr von Putbus und Landvogt auf Rügen, bewilligt worden. Bereits 1477 wurde in Zusammenhang mit Silvitz von einem Henning Barnekow berichtet. Waldemar III. von Putbus gab 1567 das Gut Silvitz als Lehen an die Brüder Erich und Martin von Barnekow. In der Familie von Barnekow blieb Silvitz, bis Mariana Dorothea Friderika von Barnekow (1736–1762) Johann Philipp von Scheelen heiratete.

1781 gelang es Malte Friedrich, Graf und Herr zu Putbus (1725–1787), das verpfändete Gut Silvitz wieder in den Besitz der Familie von Putbus zu bringen. Die Fürstenfamilie verpachtete das Gut an verschiedene Landwirte. Das 246 Hektar große Rittergut Silvitz gehörte bis zur Enteignung durch die Bodenreform im Herbst 1945 der Familie von Putbus, war jedoch an den Landwirt W. Sandhop verpachtet.

Das Gutshaus Silvitz wurde als eingeschossiger Bau mit Krüppelwalmdach Anfang des 19. Jahrhunderts, vermutlich nach 1837, auf einem hohen Feldsteinsockel errichtet. Im Keller ist noch das Gewölbe sichtbar. Zur Hofseite präsentiert sich das Gutshaus als Putzbau mit einem mittigen Zwerchhaus und flachem Dreiecksgiebel. Die Fachwerkbauweise des Gutshauses ist an der rechten Giebelseite noch sichtbar.

Nach der Enteignung wurden hier mehrere Familien untergebracht. Die Ländereien gehörten zur 1955 gegründeten LPG „John Scheer“. Das Gutshaus wurde nach dem Ende der DDR an die Treuhandliegenschaft übertragen, die es im Jahr 2000 verkaufte. Der neue Eigentümer ließ es bis 2002 sanieren. Mittlerweile befinden sich vier Ferienwohnungen in dem 380 Quadratmeter großen Gutshaus. Zur Parkseite wurden Loggias und Terrassen ergänzt, im Dach wurden einige Dachfenster eingebaut. 2017 wurde das Gutshaus noch einmal modernisiert. Teilweise sind noch alte Stall- bzw. Wirtschaftsgebäude vorhanden. Zwei Hektar Land umgeben das Gutshaus, in dessen Nähe sich ein altes Großsteingrab befindet. Aktuell (2024) steht das Gutshaus zum Verkauf.

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