Gutshaus Dönkendorf © Historische Häuser | Alte Häuser

Gutshaus Dönkendorf in Mecklenburg-Vorpommern

In der hügeligen Landschaft des Klützer Winkels in Nordwestmecklenburg liegt das spätklassizistische Gutshaus Dönkendorf. Am Gutshaus liegt ein Gutssee und ein sieben Hektar großer Gutspark, in dem sich eine Lindenallee befindet.

1230 wurde Dönkendorf erstmals im Ratzeburger Zehntregister als Villa Thankmari erwähnt und gehörte zum Kirchspiel Dassow. Später wechselte Dönkendorf zum Kirchspiel Kalkhorst. Um 1314 lebten auf Kalkhorst die Brüder Heinrich und Johann von Both. Ihnen gehörte, neben einigen weiteren Gütern, auch das Gut Dönkendorf. 1595 erwarb Daniel von Plessen mit seiner Ehefrau Margarete, geb. von Krosigk, das Gut. 1598 verstarb Daniel und das Gut Dönkendorf wurde zunächst zum Wittum für Margarete, später erbte ihr Sohn Hans von Plessen. Familie von Both, die auch in der Nachbarschaft in Kalkhorst und Rankendorf ansässig war, gehörte das Gut Dönkendorf ab dem Jahr 1726. 1784 erwarb es Familie Vorbeck. Von Johann Matthias Vorbeck ging das 291 Hektar große Gut an Johann Vorbeck, der 1867 das Allodialgut Harkensee für 370.000 Taler erwarb. Johann Vorbeck ließ 1850 das zweigeschossige, siebenachsige Gutshaus aus Backstein umbauen.

Das spätklassizistische Gutshaus steht auf einem hohen, ausgebauten Kellergeschoss und trägt ein flaches Walmdach. Der Eingangsbereich, zu dem eine leicht geschwungene Granittreppe mit gerundeter Stuckmauer führt, befindet sich im dreiachsigen Mittelrisalit. Die zweiflügelige Eingangstür säumt ein Portalschmuck aus Sandstein. Im Giebel des Eingangsportals steht in lateinischen Ziffern die Jahreszahl des Umbaus MDCCCL (1850). Eine weitere schmale Granittreppe bildet einen weiteren Zugang auf der Parkseite des Hauses. Johann Philipp Vorbeck war der letzte Besitzer des Gutes, er verkaufte es um 1930 an Erich Bollmann.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs finden im Gutshaus Flüchtlinge eine erste Unterkunft. Später wird im Gutshaus der Konsum untergebracht und Wohnraum für sozial Schwache geschaffen. Nach der Wende erwarb 1998 der Komponist und Pianist Thilo von Westernhagen das Gut. Gemeinsam mit seiner späteren Ehefrau Monika, die Sängerin ist, baute er es in das musikalische Kultur Gut Dönkendorf aus. Hier finden regelmäßig Konzerte- und Liederabende statt. Die Gutsanlage mit mehreren Nebengebäuden, einer Scheune und einer Remise ist größtenteils noch vorhanden. Hinter dem Gutshaus führt ein Holzsteg über den 700 m2 großen Teich in den sieben Hektar großen Landschaftspark, bzw. in die erhaltene Lindenallee.

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