Gutshaus Kleekamp © Historische Häuser

Gutshaus Kleekamp in Mecklenburg-Vorpommern

Nördlich des Schweriner Außensees befindet sich die Ruine des Gutshaues Kleekamp in einer landschaftlich schönen Lage zwischen See und Wald. Vor dem Gutshaus gibt es noch einen alten Baumbestand sowie ein altes Wirtschaftsgebäude. 

Am 25. Januar 1235 wird Kleekamp erstmalig als Breze bzw. Breese in einer Schenkungsurkunde des Schweriner Bischofs Brunward erwähnt. 1781 wird aus Breesen das Dorf Kleekamp als Joachim von Barner mehrere Bauern umsiedelte und einzelne Felder zu größeren Schlägen zusammenführte. Zu dieser Zeit wurden auch das Gutshaus sowie weitere vier Katen erbaut. Das Gutshaus war ein eingeschossiger Putzbau über dreizehn Achsen auf einem hohen Feldsteinsockel mit Krüppelwalmdach. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gutshaus umgebaut und erhielt einen vorgezogenen Eingangsbereich mit geschweiftem Giebel sowie einen Anbau auf der Rückseite. Zehn Jahre später, am 23. Februar 1791 verkaufte Joachim von Barner das Lehngut an Hauptmann Johan Anton Christoph Gerber aus Lübeck für 20.000 Taler. Um 1804 war das Gut im Besitz von Georg Friedrich Franz Segnitz. Danach gelangte es in den Besitz von Dr. Joachim Christian Tarnow. Seine Erben veräußerten 1810 an den Bürgermeister Carl Friedrich Schmidt, der es 1825/1826 an Johann Christoph Heinrichs übergab. 1829 waren die Erben von Johann Christoph Heinrichs als Eigentümer registriert, die das Gut um 1830 an Heinrich Carl Friedrich Köster verkauften. Ab 1846 war Ernst Köster für das Gut Kleekamp mit seinen 429 Hektar verantwortlich. Mittlerweile war aus dem Lehngut ein Allodialgut geworden und nach dem Tod von Ernst Köster im Jahr 1896 übernahmen die Erben Heinrich Köster, Bertha Oesten, Johanna Schubart und Karoline Never die Geschicke des Guts. Die Geschwister verkauften das mittlerweile 492 Hektar große Allodialgut 1911/12 an den Leutnant d. R. Eugen Steinberg.

Nach der Enteignung von Louise Steinberg durch die Bodenreform im Herbst 1945 wurde das nunmehr 276 Hektar große Gut in 36 Neubauerstellen aufgeteilt. Sieben Jahre später, im Jahr 1952, wurde hier eine landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft gegründet, die 1970 mit der LPG Ventschow zusammengeführt wurde. Seit 1992 ist das Gutshaus unbewohnt und verfällt. Am 21. Juli 1998 wurde das Gutshaus Kleekamp von der Denkmalliste gestrichen. Seit 1994 gehörte es Adolf Klass, der das Gutshaus ursprünglich abreißen und an gleicher Stelle neu bauen wollte. Später sollte aus dem Gutshaus ein Altersheim werden. Beides geschah nicht und er wurde mit der Sanierung des Gutshauses beauftragt, zu der es auch nicht gekommen ist. 2014 folgten Sanktionsandrohungen des Landkreises zur Bausicherung. Anfang 2015 wurde vom Landkreis ein Statiker bestellt, der im linken Teil des Gebäudes keine vorhandene Statik mehr fand. Daraufhin erfolgte der linksseitige Abbruch des Gutshauses Kleekamp, dessen rechte Seite genauso wie Teile des Anbaus und das komplette Kellergeschoss noch erhalten sind. Vor einiger Zeit gab es einen erneuten Eigentümerwechsel.

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