Das Gutshaus Löwitz im Stil der Neugotik liegt in der Nähe von Rehna. Hinter dem Gutshaus liegt der ehemalige Gutspark, in dem sich die Reste der Burg Lovetze Godefridus befinden.
Im Ratzeburger Zehntregister wird Löwitz als Lovetse 1230 erstmalig erwähnt. Löwitz liegt an der Grenze zu Ratzeburg und war ab dem Mittelalter im Besitz der Familie von Bülow. Im 16. Jahrhundert gehörte das Gut der Familie von Rofenhagen. 1632 gehörte Löwitz als Klostergut zum Kloster Rehna. Danach war es im Besitz der Familie von der Lühe, bis Cuno Joachim von der Lühe das Gut im Februar 1766 an Levin Hartwig Paepke zu Goldenbow und seine Ehefrau Rebecca Catharina Elisabeth veräußerte. Familie Paepke verkaufte das Gut 1786 wiederum an Gottlieb Emanuel Lübbe, der von Kaiser Franz II. am 25. November 1803 in Wien in den Adelsstand erhoben wurde und auch Gutsherr auf Scharbow und Zapel war. In den Besitz von Ernst von Pentz gelangte das Allodialgut im Jahr 1801, als er es vom Oberstleutnant Gotthard von Pentz erhielt, der hier ab 1798 verzeichnet war. Familie von Pentz gehörte zum alten mecklenburgischen Adel. 1803/1804 wurde Jacob Heinrich Ernst Ahrens Besitzer des Lehnguts. Der neue Gutsherr vergrößerte seinen Besitz und erweiterte den Gutshof um einige Gebäude. Jacob Heinrich Ernst Ahrens verstarb am 5. April 1855. Seine Neffen Carl Georg, Paul Wilhelm und Hans Heinrich Ahrens verkauften das Gut am 5. August 1855 an den damaligen Pächter Joachim Heinrich Koch für eine Summe von 120.000 Courant, einer alten Währung der norddeutschen Hansestädte. Das Mobiliar wurde öffentlich versteigert.
Joachim Heinrich Koch engagierte 1856/1857 den Schweriner Architekten und mecklenburgischen Baubeamten Georg Benedict Friedrich Wilhelm Daniel (1829-1913) für den Umbau des Gutshauses im Stil der Neugotik. In Anlehnung an Schinkelbausche Bauten entwarf der erst 28-jährige Architekturstudent, der sich mit dem Verdienst eine Studienreise nach Italien zusammen mit dem Architekten Georg Stern finanzierte, das Gutshaus Löwitz. Das zweigeschossige Gutshaus entstand als rechteckiger Putzbau mit flachem Walmdach auf einem hohen Kellergeschoss. Das Dach- bzw. Drempelgeschoss des zehnachsigen Gutshauses ist ausgebaut. An beiden Schmalseiten befinden sich Türme mit Zinnenkränzen und Balkonen. Der östliche Turm ist achteckig, der westliche Turm ist quadratisch. Mittlerweile ist der westliche Turm jedoch größtenteils abgebrochen. Rund um das Haus sind Ornamente angebracht. Die äußeren Achsen an der Park- und Hofseite wirken durch die Pfeiler, die erhöhten Giebel und Rahmungen der Fenster wie Seitenrisalite. Zwei achtkantige Säulen umrahmen den zweigeschossigen Mittelrisalit, der durch die Arkaden besonders hervorgehoben wird. Die offene Eingangshalle mit den spitzbogigen Arkaden wird von Granitpfeilern getragen. Das Kreuzgratgewölbe wird von zwei Säulen getragen. Die oberen Spitzbogenfenster zeigen noch Reste von Maßwerk. Die Freitreppe besteht ebenfalls aus Granit. Das Kellergeschoss zeigt sich mit Quaderputz und Putzbänderung und ist von der Parkseite zugänglich.
1868 verstarb Joachim Heinrich Koch, seine Tochter Sophie Maria Henriette und ihr Ehemann Major Maximilian Georg Wilhelm Görbitz erbten das Rittergut Löwitz. Der Major verstarb am 3. Februar 1890 und vererbte das Gut an seine einzige Tochter Frederike Marie Auguste Lucia Görbitz und ihren Mann Paul Jantzen, der bereits im Vorfeld Gutspächter in Löwitz war. Nächster Gutsherr wurde der Generalleutnant und Flügeladjutant des Kaisers, Alfred Anton Georg Ludwig Graf von Soden (1866-1943), zusammen mit seiner Ehefrau Anna Helena Ida Antonia, geborene von der Lühe. Der Vater von Helena Ida Antonia Anna war Carl Magnus Adolf von der Lühe, der auf einem seiner drei Güter eine Dörrgemüsefabrik aufgebaut hatte und damit ein beachtliches Vermögen erwirtschaftete. Als der Schwiegervater 1919 verstarb, erwarb der Bruder Rudolf Otto Alexander Marie Gustav Adolph von der Lühe das Gut am 19. Juni 1919 für 1.250.000 Mark für den Grafen von Soden und dessen Ehefrau. Das Allodialgut Löwitz war zu dieser Zeit eines der wenigen verkäuflichen Güter und umfasste 403 Hektar, die allerdings hauptsächlich aus schwer zu bewirtschaftendem Lehmboden bestanden. 1932 übernahm die Tochter des Grafen, Editha Karla Luise Maximiliane Freifrau von Forstner, zusammen mit ihrem Mann, dem Landwirt Paul Reimar Freiherr von Forstner, nach deren Hochzeit das Gut. Dem Gut Löwitz drohte die Zwangsversteigerung allerdings konnte das Ehepaar von Forstner die Zwangsversteigerung abwenden. Graf von Soden zog währenddessen mit seiner Ehefrau nach Lübeck. Familie von Forstner floh am 1. Juli 1945 zur Gräfin von Soden nach Lübeck. Später zog die Familie von Forstner nach Wunstorf bei Hannover. Der älteste Sohn der Familie von Forstner war 1957, 1979 und im Herbst 1990 noch einmal in Löwitz. Bei seinem letzten Besuch grub er am Waldrand unter anderem das 1944 versteckte Familiensilber aus.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Bodenreform im Herbst 1945 zogen Flüchtlinge in das Gutshaus ein. Von 1945 bis zur Wende wurde das Gutshaus als Kindergarten genutzt. Außerdem wurden hier die Lehrlinge untergebracht. Ab 1972 nutzte die LPG die Räumlichkeiten für die Unterbringung einer Küche und als Kultur- und Versammlungsraum. Nach der Wende ging das Gutshaus in den Besitz der Treuhand über. Im Inneren des Gutshauses wurde vieles geplündert und zerstört. Nachdem die Treuhand sieben Jahre nach einem Käufer suchte, wurde das Gutshaus dann versteigert. Der neue Eigentümer kam aus Berlin, aber seine Pläne für die Sanierung scheiterten. Bereits 2005 wandte sich die Untere Denkmalschutzbehörde an den damaligen Besitzer und forderte ihn mit einer Ordnungsverfügung auf, sich um den Erhalt des Gutshauses zu kümmern. Im Juli 2011 erfolgte dies noch einmal, als Teile des Daches eingestürzt waren. Selbst eine Sicherungsverfügung im November 2011 brachte nichts. Im Juli 2012 wurde ein Zwangsgeld in Höhe von über 9.000 Euro festgesetzt. Das Geld ging nie ein. Das Gutshaus wurde 2018 an einen Hamburger Investor versteigert. Auch dessen Pläne mit dem Gutshaus Löwitz scheiterten.
Seit 1991 stand das Gutshaus leer, verfiel und befindet sich nunmehr in einem ruinösen Zustand. Ende 2022 fand sich ein neuer Besitzer für das stark beeinträchtigte Gebäude, der mit der Sanierung des Gutshauses bereits begonnen hat. Der ehemalige Park war verwildert und wurde mittlerweile freigeschlagen. Die alte Struktur des Gutshofs ist kaum noch erkennbar. Die Wetterfahne auf dem ruinösen Dach zeigt die Initialen des Erbauers des Gutshauses (J.H.K.). Von der Burg ist nur noch ein leichter Hügel, der von einem kaum sichtbaren Ringgraben umgeben ist, erkennbar.