Gutshaus Loissin © Historische Häuser | Alte Häuser

Gutshaus Loissin in Mecklenburg-Vorpommern

In der Nähe des Greifswalder Boddens befindet sich zwischen dem Seebad Lubmin und Ludwigsburg das Gutshaus Loissin.

1248 wurde der Ort Loissin, der slawische Ursprünge hat, erstmalig als Lodizin bzw. Lodessin in einer Urkunde des Herzog Wartislaw III. von Pommern erwähnt. Loissin gehörte zu den Besitzungen des Klosters Hilda (Eldena) in Greifswald.  Ursprünglich gehörte Loissin zum Besitz des Bischofs Herman von Cammin und wurde 1240 an die Stadt Greifswald veräußert, die es dann mit dem Kloster Eldena tauschte. 1271 wird Loissin als Dorf der Pfarrei Wusterhusen genannt. 1281 verkaufte/vertauschte Herzog Bogislaw IV. unter Zustimmung seiner Brüder Barnim II. und Otto I. das Dorf Loissin an das Kloster Eldena. 1290 verkaufte Bischof Jaromar 20 Hufen an die Stadt Greifswald. Am 7. August 1294 tauschte/verkaufte wiederum der Rat der Stadt Greifswald das Dorf an das Kloster Eldena gegen den Ort Martenshagen. Herzog Bogislaw XIV. schenkte Loissin im Jahr 1634 an die Landesuniversität Greifswald.

1810 erwarb der Greifswalder Kaufmann Carl Philip Hermann Weißenborn neben Ludwigsburg auch das Gut Loissin. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ließen die Weißenborns das Gutshaus als zweigeschossiger, elfachsiger Putzbau mit flachem Satteldach erbauen. Karl Emil Wilhelm Weißenborn ließ im benachbarten Ludwigsburg ein Mausoleum im neugotischen Stil errichten. 1951 wurde das Mausoleum zur Leichenhalle umgewidmet. Seit September 2018 präsentiert es im Inneren die Ausstellung „Die ländlichen Grabkapellen und Mausoleen in Vorpommern“.

Im Familienbesitz blieb das Rittergut bis zur Enteignung durch die Bodenreform 1945, die Familie floh in den Westen. Nach der Enteignung wurde das Gutshaus als Wohnhaus, Kindergarten und Gemeindeschwesternstation genutzt. In der DDR-Zeit gehörte es zur Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) „Helles Ufer“. Die Raumstrukturen im Inneren des Hauses blieben weitestgehend erhalten. Aktuell befindet sich im Gutshaus eine Evangelische Kindertagesstätte “Zwergenburg”.

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