Mitten im Ortskern steht das neugotische Gutshaus Mühlen Eichsen, eingebettet in einen gepflegten Landschaftspark mit altem Baumbestand. Durch den Ort führt das Flüsschen Stepenitz.
Der Ort Mühlen Eichsen wurde im 12. und 13. Jahrhundert als Eichsen bzw. als Exem, Ekessem oder Exen bezeichnet. 1230 finden sich Aufzeichnungen im Ratzeburger Zehntregister. Erstmalig erwähnt wurde Mühlen Eichsen als Mühlengehöft unter der Bezeichnung Molnescen im Jahr 1283. Die ehemalige Wassermühle wird mittlerweile als Wohnhaus genutzt, da die Mühlentechnik nicht erhalten geblieben ist. Ab dem Jahr 1283 wurde Groß Eichsen Sitz eines Priors und einem Teil der Bruderschaft. Gegenüber dem Gutshaus steht die Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert, die in Kreuzform gebaut wurde und ab dem 16. Jahrhundert als „Münster von Groß Eichsen“ bekannt war. Die Kirche wurde zum Wallfahrtsort, die regelmäßig von der mecklenburgischen Herzogsfamilie besucht wurde. Während der Reformation 1517 wurde die Komturei aufgelöst und das Gut Groß Eichsen fiel in die Betreuung des herzoglichen Kanzlers und Rates Johann Lucka. An den Mecklenburger Herzog Johann Albrecht I. ging die hohe Gerechtigkeit, Steuer, Landfolge und die Jagd. 1560 ging das Gut durch einen Kontrakt mit Johann Lucka in den herzoglichen Besitz über, der Herzog überließ seiner Ehefrau, Prinzessin Anna Sophia von Preußen, Herzogin zu Mecklenburg das Gut. Die Herzogin starb im Jahr 1591 und das Gut wurde zusammen mit Goddin an Kurt von Sperling verkauft.
Der Gadebuscher Amtmann Hundt kaufte 1639 das Gut vom Herzog zu Mecklenburg, Adolf Friedrich I.. Die Familie von Schwartz war von 1680 bis 1781 Eigentümer des Guts, bis es die Familie von Thienen kurzzeitig erwarb. Weitere Besitzer waren derer von Rantzau, von Stralendorff und von Thiemens. Ab 1791 folgte die Familie von Könemann, bevor sie 1817 von der Familie von Leers abgelöst wurde. Die briefadelige Familie von Leers ließ um 1850 das neugotische, zweigeschossige Gutshaus mit elf Achsen als Putzbau errichten. Ein Mittelrisalit sowie das Sockel- und Mezzaningeschoss mit den Spitzbogenfenster runden das Gutshaus ab. Moritz von Leers-Vietlübbe (1819-1898) stiftete einen Familienfideikommiss. 1928 umfasste das Gut 380 Hektar, die von Administrator K. Block verwaltet wurden und im Besitz von Ernst von Leers standen. Das Gut wurde in den 1930er Jahren aufgesiedelt.
Nach der Enteignung von Axel von Leers durch die Bodenreform im Jahr 1945 wurde das Gutshaus Mühlen Eichsen von der Gemeinde und als Wohngebäude genutzt. Saniert wurde es teilweise im Jahr 1989. Seit 2006 wird es vom Deutschen Roten Kreuz als sozialtherapeutische Einrichtung genutzt. Platz ist für 18 Bewohner mit psychischen Erkrankungen und/oder behinderten Menschen. Rund um das Gutshaus ist der alte Gutspark noch vorhanden und wird von der Öffentlichkeit genutzt.
 
				 
															 
															