Gutshaus Nisbill © Historische Häuser

Gutshaus Nisbill in Mecklenburg-Vorpommern

Schön gelegen ist das ruinöse, barocke Gutshaus Nisbill bei Warin. Rund um das Gutshaus sind noch ein alter Baumbestand und Reste des Parks vorhanden.

1186 wurde Nisbill als Nezebul (Nesebyl/Netzebiel) erstmalig genannt. Nisbill war um 1577 ein Bauerndorf und wurde von fünf Bauern und einem Kleinbauern (Kossat) bewohnt. Am Ende des 30-jährigen Krieges (1639) bestand Nisbill fast nur noch aus Schutt und Asche. Ein einziges Haus überstand die Kriegswirren und in dem wohnte weiterhin ein Kleinbauer. Adolf Friedrich I., Herzog zu Mecklenburg, ließ in Nisbill von 1639 bis 1646 einen Hof bauen und verpachtete es an Kurd Schwaß, einen Küchenmeister aus Warin. 1647 wurde dieser Hof an Hartwig Wackerbarth verpfändet. Kurd Schwaß blieb der Pächter.

Um 1730 entstand das barocke, siebenachsige Gutshaus Nisbill mit seinem Fachwerk aus Eichenstämmen und einem Krüppelwalmdach. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude noch einmal umgebaut. Seitdem sticht das Gutshaus mit einem breiten, zweigeschossigen Zwerchgiebel und dem aufwendigen Fachwerk aus Kiefer hervor. Außerdem wurde ein Eingangsvorbau mit Balkon im Obergeschoss umgesetzt.

Beim Gut Nisbill handelte es sich um einen Erbpachthof, der in der Verwaltung des Domanial-Amtes Warin war. Weiter unten gibt es eine Auflistung der Pächter. Ab ca. 1927 war das 385 Hektar große Landgut Nisbill im Besitz von Kurt Girardet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Gutshaus Nisbill Wohnungen eingezogen, die bis 1990 genutzt wurden. Im gleichen Jahr begann der Abriss der Wirtschaftsgebäude. Mit dem Auszug der letzten Mieter begann der Verfall des Gutshauses. Starker Vandalismus, wie z. B. das Entfernen der Holzdielen, tat sein Übriges. Die linke Schmalseite ist mittlerweile komplett offen. Im Inneren des Gutshauses ist die barocke Raumstruktur mit Vestibül noch sichtbar. Nach der Wende ging das Gutshaus in den Besitz der Gemeinde Bibow und dem TLG Berlin. Mittlerweile ist das Gutshaus im Besitz eines Ortsansässigen, der das Gutshaus ursprünglich sanieren wollte. Leider geht der Verfall des Gutshauses aktuell (2024) weiter.

Pächter:

  • 1804 Gottfried Prüssing
  • 1807-1816 Joachim Baumann
  • 1810 – 1843 Heinrich Baumann
  • 1847-1852 Carl Heuckendorf
  • 1854 -1863 Erbpächter Adolph und Johann Rusch
  • 1864 – 1873 Hans Düring und Ziegelei
  • 1879- 1888 Ernst Witt und Ziegelei
  • 1889 – 1911 Heinrich Havemann
  • 1912-1924 Wladimir Schmitz, Gutsverwalter Erich Schultes
  • 1927 – 1937 Gutsbesitzer Kurt Girardet
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