Gutshaus | Schloss Gützkow © Historische Häuser | Alte Häuser

Gutshaus | Schloss Gützkow in Mecklenburg-Vorpommern

Eindrucksvoll präsentiert sich das barocke Gutshaus (Schloss) Gützkow an der Mecklenburgischen Seenplatte. Flankiert wird es von zwei eingeschossigen Kavaliershäusern mit Mansarddach, die aus der Bauzeit des Herrenhauses stammen.

Gefühlt gibt es in Mecklenburg kaum ein Haus, welches sich nicht irgendwann einmal im Besitz der Familie von Maltzahn befand. Dies gilt auch für das Gutshaus Gützkow, das sich fast ununterbrochen seit 1428 im Besitz derer von Maltzahn befindet. Zwischenzeitlich wurde das Gut im Jahr 1579 an den Herzog von Mecklenburg verpfändet. Als Pfandbesitz übernahm 1617 die Familie von Preen das Gut, danach erwarb Lorenz von Blücher im Jahr 1692. Nach einem über 14 Jahre andauernden Rechtsstreit gab Christoph von Blücher das barocke, eingeschossige, 15-achsige Gutshaus als Putzbau und die umliegenden Häuser 1770-1777 in Auftrag. Die prächtigen 3-achsigen Mittelrisalite schließen mit einem hohen Lünettengiebel ab. Im Giebel des Herrenhauses präsentiert sich stolz das Wappen der Familie von Blücher, die das Haus 1808 an die Grafen von Moltke auf Wolde verkauften. Sophie Friederike Wilhelmine Gräfin von Moltke, geb. von Blücher, wurde 1814 neue Besitzerin des Guts, ab 1862 ging es an Baronesse von Maltzahn, geb. von Moltke, die es 1875 Bodo Helmut Freiherr von Maltzahn, Baron von Maltzahn, überließ. 1937 erwarb Rittmeister a. D. Siegfried von Sydow das Gebäudeensemble von den von Maltzahns.

1945 wurde Siegfried von Sydow durch die Bodenreform enteignet. Im Gutshaus wurden Wohnungen unter anderem für Flüchtlinge eingerichtet, außerdem wurde es von der LPG genutzt. Ab 1985 stand das Haus leer und verfiel zusehends. Helmut Friedrich Freiherr von Maltzahn konnte im Jahr 1998/99 das historische Gebäude seiner Vorfahren von der Treuhand erwerben. In den Jahren 1999 bis 2011 fanden umfangreiche Sanierungen statt. Zum Schloss gehört ein fünf Hektar großer Park, der originalgetreu wiederhergestellt wird. Das Haus wird privat genutzt. Außerdem ist es seit 2001 Veranstaltungsort für die Festspiele Mecklenburg-Vorpommerns. Der ehemalige Rinderstall wurde 2006 als Konzertsaal eröffnet. Im Inneren des Hauses konnte sowohl das imposante Treppenhaus mit der zweiläufigen Treppe und dem durchbrochenen Geländer sowie Teile der Rokokostukkatur erhalten und saniert werden. Der mit Einlegearbeiten und Friesen verzierte Terrazzoboden im Foyer des Hauses wurde wieder aufgearbeitet.

Gutspark

Der barocke Park entstand Anfang des 18. Jahrhunderts und beginnt hinter dem Ehrenhof des Gutshaus (Schloss) Gützkow mit den historischen Gebäuden. Zu Teilen befinden sich am Küchengarten noch Reste der Orangerie sowie eine Grotte, die aus Resten der alten Wehranlage mit Wassergraben besteht. Der barocke Park mit großer Wasserfläche konnte anhand alter Pläne wieder rekonstruiert werden.

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