Eine wahre Schönheit liegt im Landschaftsschutzgebiet der Ruhner Berge: das neobarocke Gutshaus | Schloss Mentin. Das repräsentative Gutshaus verzaubert auf den ersten Blick mit seinen Jugendstilelementen.
Mentin wurde erstmals 1388 urkundlich erwähnt. Bereits 1384 wird ein Knappe namens Engelke von Koppelow bei Mentin genannt. Ab etwa 1530 war Mentin im Besitz der Familie von Koppelow und blieb es bis 1801. Ab diesem Zeitpunkt waren die Güter Mentin und Griebow bis 1802 im Besitz des Rittmeisters von Ziethen. Hofrat Joachim Hermann Franz Franke, Kirchensekretär im Herzog- und Fürstentum Schwerin, verschuldete sich durch den Kauf des Guts so sehr, dass er es 1808 an Baron Franz von Roll verkaufen musste. Der Baron ging in Konkurs und veräußerte das Lehngut 1816 an den Rittmeister und Ritterschaftsrat Ludwig von Klitzing. Ab 1847 war es im Besitz von Ludwig Helmut Ehlert Bade. Die Erben von Dr. Bade verkauften das Gut im November 1881 für 500.000 Mark an Rittmeister und Major der Reserve a. D. Hermann von Pressentin. Der Rittmeister behielt das Gut bis 1905 und veräußerte es an den Fabrikbesitzer Hans Ludwig Hartmann. Zu dieser Zeit gehörten zum Allodialgut Mentin eine eigene Schmiede, eine Brennerei und eine Ziegelei.
1909 erwarb der Direktor Alexander Boek das Gut und beauftragte den Architekten Paul Johannes Adolf Korff mit dem Bau des von 1912 bis 1913 entstandenen Gutshauses. Der mecklenburgische Architekt zeichnete sich durch den Bau zahlreiche Gutshäuser und Schlösser zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus. Der zweigeschossige Putzbau auf einem hohen Kellergeschoss erstreckt sich über 17 Achsen zur Hofseite. Die Fassade wird von Pilastern gegliedert und ist reich geschmückt mit Okulus und Halbbogenluken. Der barocke Bau trägt ein Mansardendach mit zwölf Spitzgauben und vier Schornsteinen. Der dreigeschossige Mittelrisalit zieht sich über drei Achsen und erhielt einen gestuften Giebel mit Dreiecksgiebel. Zum Eingangsbereich im Jugendstil, der durch einen Segmentbogen hervorgehoben wird, führt eine einläufige Granittreppe, eingefasst von Stützmauern. Zur rechten und linken Seite wurde ein eineinhalbgeschossiger Anbau ergänzt, ebenfalls auf einem hohen Kellergeschoss. Die Parkseite zeigt sich über 15 Achsen und ist ebenfalls zweigeschossig. Der Mittelrisalit wird nicht nur durch die breite Terrassentreppe betont, die am Rand mit Putten geschmückt ist, sondern auch durch die vier hohen korinthischen Säulen, die mit einem Schweifgiebel abschließen. Eine weitere Freitreppe mit zwei Podesten führt zum Teich.
Der Direktor verkaufte das Gutshaus Mentin 1912 an den aus Düsseldorf stammenden Rittmeister Artur von Poensgen, der Mentin bis 1917 behielt. 1927 erwarb die Gutsbesitzer-Landbank A.-G. Berlin das 331 Hektar große Allodialgut und ließ es aufteilen. Das Restgut ging in den Besitz des Berliner Dr. Erich Keup über, der in Mentin Siedlungs- und Reihenhäuser erbauen ließ. Anschließend kam das Restgut bis 1945 in den Besitz der Hamburger Familie Neuerburg, die in Hamburg eine große Zigarettenfabrik betrieb und das Gutshaus für repräsentative Zwecke nutzte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Enteignung durch die Bodenreform wurde Mentin bis 1996 als Kinderheim genutzt. Nach der Wende wurde Mentin an einen privaten Investor verkauft. Es gab erste Pläne, aus dem historischen Gebäude ein Hotel mit Oldtimer-Museum zu machen. Das Museum öffnete wohl auch kurzzeitig. Danach wurde das Herrenhaus bis 2013/2014 von außen und innen saniert und steht seitdem zum Verkauf.
Es gab Pläne, das Anwesen in ein Grand Hotel mit Wellnessbereich zu verwandeln. Die direkte Lage neben der Autobahn dürfte dies jedoch erschwert haben. Außerdem bestand die Möglichkeit, das Schloss als Eventlocation zu buchen. Zur Anlage gehören eine kleine, verwilderte, fast fünf Hektar große Parkanlage mit Teich sowie einige Wirtschaftsgebäude aus Feld- und Backstein. Zusätzlich gibt es das sanierte Verwaltergebäude. Vor einigen Jahren stand die gesamte Anlage erneut zum Verkauf