Gutshaus | Schloss Tützpatz © Historische Häuser | Alte Häuser

Gutshaus | Schloss Tützpatz in Mecklenburg-Vorpommern

Halb verwittert, aber noch immer strahlend, präsentiert sich das barocke Gutshaus (Schloss) Tützpatz und zeigt bis heute eindrucksvoll, dass es einmal zu den großen Gutsanlagen in Mecklenburg-Vorpommern gehörte.

1245 wurde Tützpatz erstmalig erwähnt und gehörte bis 1775 der Mecklenburgischen Uradelsfamilie von Maltzahn. 1776 gingen die Eigentumsrechte an Karl Friedrich von Linden über, der zwei Jahre später mit dem Bau des staatlichen Herrenhauses begann. 1779 war der barocke 15-achsige, eingeschossige Putzbau fertiggestellt. Das spätbarocke Herrenhaus mit Mansardenwalmdach zeigt sich mit Elementen des Rokokos. 1785 erbte der aus einem pommerschen Adelsgeschlecht stammende Georg Christian von Heyden die Gutsanlage in der Mecklenburgischen Seenplatte. Später ließ von Heyden seinen Namen in Heyden-Linden ändern. 1908 brannte das Gutshaus ab, wurde aber nahezu originalgetreu vom Rittmeister Albrecht von Heyden-Linden bis 1910, vermutlich nach Plänen des Architekten Wilhelm Richar Elimar Freiherr von Tettau, wieder aufgebaut. Beim Wiederaufbau des Herrenhauses wurde das Dach ausgebaut sowie südlich um einen kleinen Pavillon ergänzt. Albrecht von Heyden-Linden und seine Ehefrau Hertha von Ploetz blieben bis zur Enteignung 1945 im Besitz von Tützpatz. Die beiden durften durch die Fürsprache der Landarbeiter auf dem Gut bleiben. Ein Jahr später starb der Hausherr und wurde in Tützpatz begraben.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Enteignung 1945 wurden im Gutshaus (Schloss) Tützpatz Wohnungen eingerichtet. Teile des Schmucks des Segmentbogengiebels sowie die Wappen der Familie von Heyden-Linden und von Ramin wurden aus dem Mittelrisalit entfernt. Außerdem waren hier die landwirtschaftliche Tierzuchtschule, ein agrarökonomisches Institut und die Verwaltung des volkseigenen Gutes untergebracht. Während der DDR-Zeit wurde das Gutshaus unter Denkmalschutz gestellt. Im Zuge der Wende gelangte das Gutshaus in den Besitz der „Schloss Vineta Rittergut, Hotelbetriebsgesellschaft mbH“ und verfällt seitdem. Eindrucksvoll, wenn auch fast zerstört, erkennt man auf beiden Seiten des Hauses noch die geschwungenen Freitreppen. Östlich des Schlosses befindet sich der Wirtschaftshof, in dem weitestgehend der Marstall, einige Stallungen, Scheunen, Schmiede, Speicher und Wohnhäuser erhalten geblieben sind. Ein Teil der ehemaligen Wirtschaftsgebäude werden genutzt und sind dementsprechend besser erhalten. Vor drei Jahren wechselte der Besitz noch einmal und erste Sicherungsmaßnahmen haben begonnen. In den folgenden Jahren ist eine abschnittsweise Sanierung des Herrenhauses geplant.

Gutspark

Der angrenzende englische Landschaftspark wurde im 19. Jahrhundert angelegt. Vorher war hier noch ein barocker Park zu finden. Im Park befindet sich ein Teich mit zwei Inseln. Der Goldbach fließt durch den Teich. Einige dendrologische Besonderheiten befinden sich bis heute im Park.

Teile den Artikel

Get in Touch
Familienwappen Kruse © Historische Häuser | Alte Häuser
error: Bei Interesse an meinen Texten oder Bildern wenden Sie sich bitte direkt an kruse@alte-haeuser.com. Vielen Dank