Gutshaus Todendorf | Schloss Mitsuko © Historische Häuser

Gutshaus Todendorf I Schloss Mitsuko in Mecklenburg-Vorpommern

Eingebettet in die malerische Landschaft der Mecklenburgischen Schweiz liegt das spätklassizistische Gutshaus Todendorf und hat eine Besonderheit, denn mitten in Mecklenburg-Vorpommerns ländlicher Idylle befindet sich ein Museum für japanische Kunst. Als „Schloss Mitsuko“ präsentiert es japanische Kultur und Kunst. Hinter dem Gutshaus befindet sich im Gutspark ein japanischer Hain.

Todendorf wurde 1304 erstmalig urkundlich erwähnt, allerdings gab es hier auch Funde von spätgermanischen Wohngruppen aus dem 3. und 4. Jahrhundert, sowie ein Totenfeld aus der Frühlatènezeit. Bis ins 16. Jahrhundert war Todendorf im Besitz der Familie von Moltke. Danach ging es in das Eigentum der Familie von Lewitzow, die ihr Hauptgut im nahegelegenen Levitzow hatten. Von 1796 bis 1799 war das Gut im Besitz der Gräfin von Lüttichau, ab 1799 gehörte es dem Oberjägermeister Kasper Heinrich von Sierstorpff, der widerum 1837 an Carl Ernst Franz Nahmmacher verkaufte. Ab ca. 1850 war es Max Ernst Carl Friedrich Alwin Nahmmacher mit seiner Ehefrau Elisabeth Caroline Ina Franziska, geborene Witt, die die Geschicke der Güter leitete. Danach übernahmen Ernst Theodor Adolph Heinrich Nahmmacher (1835–1866) und seine Ehefrau Elisabeth das 556 Hektar große Lehngut bis in das Jahr 1930. Später erwarb Gerhard Weise das Gut von Friedrich Nahmmacher, in dessen Familie das Gut Todendorf bis zur Enteignung im Herbst 1945 durch die Bodenreform blieb.

1860 wurde von der Familie Nahmmacher das spätklassizistische, zweigeschossige Gutshaus mit Tätschdach erbaut. Der elfachsige Putzbau hat einen dreiachsigen, hervortretenden Mittelrisalit, der mit einem Dreiecksgiebel abschließt. Bei den Fenstern im Mittelrisalit handelt es sich um Halbrundfenster. Eine einläufige Treppe führt zum Eingangsbereich, der eine kleine vorgelagerte Terrasse hat. Das Kellergeschoss ist ausgebaut. An beiden Schmalseiten wurde das Gebäude um kleine Anbauten erweitert. Die Geschosse werden durch ein Fries getrennt.

Nach 1945 diente das Gutshaus Todendorf in den folgenden Jahrzehnten als Wohnraum mit Verwaltungsgebäude und fiel nach der Wende in den Besitz der Gemeinde Thürkow. Eine neue Bedeutung erhielt das Gutshaus mit der Gründung des deutsch-japanischen Kulturzentrums „Schloss Mitsuko“ im Jahr 2001. In dieser Zeit fand die letzte Sanierung des Gutshauses statt. Der Künstler Professor Heinrich Johann Radeloff ließ sich von seiner japanischen Ehefrau Mitsuko inspirieren, deren Name „die Lichtbringende“ bedeutet. Mit dieser besonderen Verbindung zwischen Mecklenburg und Japan wurde das Gutshaus zu einem Ort des kulturellen Austausches.

Heute beherbergt das Gutshaus eine beeindruckende Sammlung japanischer Kunst und Handwerkskunst. Der angrenzende Gutspark wurde zu einem japanischen Hain mit exotischen Pflanzen und Steinsetzungen umgestaltet.

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