Im Süden von Rügen auf der Halbinsel Zudar steht das Gutshaus Zicker eingebettet in einem historischen Park mit altem Baumbestand.
Im Jahr 1318 wurde Zicker als Sicker erstmalig urkundlich erwähnt und war bis 1844 Lehngut der Familie von Kahlden. Danach wechselten mehrfach die Besitzer, bis 1920 Otto Mauritz das Gut Zicker kaufte und von dem Breslauer Architekten Edgar Hönig umgestalten lies. Vermutlich wurde das eingeschossige, zehnachsige Gutshaus im Jahr 1870 erbaut, gleichzeitig wurde auch der dazugehörige Park angelegt. Eine Besonderheit sind die vier Erdgeschossfenster im Mittelrisalit, die Reliefs mit Tiermotiven zeigen. Die Frontseite des Hauses beeindruckt mit einer vorgelagerten Terrasse, sowie einer geschwungenen Freitreppe und einer steinernen Balustrade, die zum Haupteingang des Hauses führt. Die Rückseite des Hauses wurde baulich nicht verändert.
Otto Mauritz blieb bis zur Enteignung durch die Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone Eigentümer des Guts. Danach wurde das Haus für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Später stand das Haus lange Zeit leer und drohte zu verfallen. 1997 wurde das Gutshaus Zicker saniert und mit Ferienwohnungen ausgestattet. Von der Gutsanlage ist auch der ehemalige Speicher aus dem Jahr 1904 erhalten geblieben und saniert.