Im Nordwesten der Insel Rügen liegt das im Stil der Neorenaissance erbaute Gutshaus Zubzow. Zum Gutshaus führt eine Lindenallee und hinter dem Gutshaus sind Reste des Barockparks mit dem alten Baumbestand erhalten.
1314 wurde das acht Hakenhufe große Bauerndorf Zubzow als Subbesowe erstmalig erwähnt. Im Besitz der Familie von Platen war das Dorf bereits im 13. Jahrhundert. Der Stralsunder Bürgermeister Wulf Wulflam erwarb 1384 den Ort von Detmar Gramelow, der 1342 die Ansiedlung als Lehen erhielt. 1405 verkaufte der Stralsunder das freie Ritterlehen an die Familie von Platens. 1430 verkaufte Magnus von Platen den Besitz an das Frauenkloster in Bergen. Nach der Säkularisation ging das Dorf in den Besitz der Pommernherzöge. 1612 gelang es dem Landrat Wilcken von Platen, das Dominalgut vom Pommernherzog Philipp Julius zurückzubekommen. Der Landrat tauschte dafür das Gut Güsterode gegen das Gut Zubzow ein. 1871 verkauften die Erben von Albert von Platen das Gut Zubzow an den Stralsunder Otto Ehrhardt. Sein Sohn Otto jun. übernahm 1914 das bis dahin 487 Hektar große Gut. Nach der Weltwirtschaftskrise wurde das Gut partiell aufgesiedelt und 1939 gehörten nur noch 122 Hektar zum Gut Zubzow.
Die von Platens hatten bereits im 18. Jahrhundert ein schlichtes eingeschossiges Gutshaus gebaut. Neben diesem wurde 1871 ein zweigeschossiges Gutshaus gebaut. 1910 soll das neue Gutshaus von 1871 abgebrannt sein. An gleicher Stelle wurde ein neues Gutshaus im Stil der Neorenaissance erbaut, das sich als Putzbau mit Walmdach auf einem hohen Kellergeschoss präsentiert. Ein runder, dreigeschossiger Turm mit Kegeldach befindet sich auf der linken Seite des Gutshauses. Die Hofseite zeigt sich auf der rechten Seite mit einem Erker im Obergeschoss, an der rechten Schmalseite schließt sich ein zweigeschossiger Baublock mit Walmdach an. Der Eingangsbereich im Mittelrisalit ist portalgerahmt und schließt mit einem Schweifgiebel ab. Im Dreiecksgiebel befindet sich eine Relief-Maske. Alle Kanten des Gutshauses werden durch Putzquader betont.
Nach der Enteignung von Otto Ehrhardt jun. durch die Bodenreform im Herbst 1945 wurde das Gutshaus als Kindergarten und Wohnhaus genutzt. Mitte der 1990er Jahre gelangte das Gutshaus Zubzow als Mordschloss in die Medien. Im Februar 1995 wurde ein Bewohner des Gutshauses vermisst. Trotz intensiver Suche in der Umgebung wurde die Person erst durch eine Renovierung drei Jahre später in einem zugenagelten Kleiderschrank gefunden. Nach der Wende ging das Gutshaus in den Besitz der Gemeinde Trent über und wurde im Jahr 2000 versteigert. Die neuen Besitzer sanierten das Gutshaus und vermieten seitdem Wohnungen im Gutshaus Zubzow.