Herrenhaus | Schloss Ivenack © Historische Häuser | Alte Häuser

Herrenhaus | Schloss Ivenack in Mecklenburg-Vorpommern

Eines der alten Häuser in Mecklenburg-Vorpommern, das mich sofort in seinen Bann zieht, ist das Herrenhaus (Schloss) Ivenack, obwohl es noch nicht fertig saniert ist.

Ivenack fand erstmalig 1252 Erwähnung, als Ritter Reinbern von Stove das Zisterzienserinnenkloster stiftete. Zwischen 1550 und 1560 wurde das Kloster aufgelöst und der Besitz ging an den mecklenburgischen Herzog Johann Albrecht I. Die Klosteranlage wurde im Dreißigjährigen Krieg größtenteils zerstört. Ernst Christoph von Koppelow gelang 1709 in den Besitz von Ivenack und begann mit dem Wiederaufbau des Schlosses, das im Mittelbau auf den Resten des ehemaligen Nonnenklosters gebaut wurde. Insgesamt wurde das Schloss mehrmals erweitert. Alle Teile sind in seinem Ursprung noch erkennbar. Durch die Heirat der Witwe Juliane von Koppelow gelang Ivenack in den Besitz des späteren Reichsgrafen Helmuth von Plessen. Albrecht Joachim von Maltzahn, Graf von Plessen, erbte Ivenack und er war es, der die Schlossanlage zu seiner heutigen Erscheinung umbaute. 1770 entstand der große Marstall, um 1800 wurde der Park, ein englischer Landschaftsgarten, durch die Orangerien und ein Teehaus erweitert. Außerdem entstand ein Tiergarten, der bis heute durch die Ivenacker Eichen berühmt ist. Ein weiterer Flügel des Schlosses wurde 1810 angebaut.

Eine der interessantesten Geschichten (aus meiner Sicht als Pferdeliebhaber) rund um das Mecklenburger Schloss, behandelt das Vollblutgestüt der Grafen von Plessen. Der 1795 geborene Vollbluthengst Herodot war zu der damaligen Zeit einer der berühmtesten Zuchthengste überhaupt. Auch der pferdebegeisterte Napoleon hörte von Herodot und wollte den Hengst für seine Zucht haben. Während der Besetzung Mecklenburgs soll Napoleon der französischen Armee befohlen haben, Herodot nach Frankreich zu bringen. Als die Armee in Ivenack ankam, war der Hengst nicht zu finden. Der Hengst wurde in einer der hohlen Ivenacker Eichen versteckt. Als die Armee sich zurückzog, soll Herodot gewiehert haben, wurde dadurch entdeckt und daraufhin nach Frankreich gebracht. Napoleon soll auf Herodot vor Moskau geritten haben. Auch auf dem Wiener Kongress (1814-1815) soll der edle Vollbluthengst Verhandlungsthema gewesen sein. Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher, Fürst von Wahlstatt, hat dafür gesorgt, dass Herodot wieder nach Ivenack zurückkam. Herodots Pferdebüste hängt bis heute über den Eingang zum Marstall.

Seit 2012 befindet sich das Herrenhaus (Schloss) Ivenack in dänischen Privatbesitz und wird vollständig saniert. In den sanierten Marstall ist das Forstamt Stavenhagen eingezogen.

InnenAufnahmen Ivenack

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