Herrenhaus | Schloss Lauben© Historische Häuser | Alte Häuser

Herrenhaus | Schloss Lauben in Sachsen

Am Rande des Friedewald in Sachsen befindet sich das spätbarocke Herrenhaus | Schloss Lauben mit einem gepflegten Park. Das Herrenhaus gehörte einst zu einem Weingut und ist umfriedet von einer Mauer mit Torpfeilern.

Im 17. Jahrhundert baute die Familie Eckhardt ein Weingut in der Nähe von Weinböhla in den Laubenbergen an. Die Hanglage war perfekt für die edlen Trauben. 1781 wurde im Atlas Saxonicus novus (Schenkscher Atlas) ein Vorgängerbau, ein sogenanntes festes Haus, verzeichnet. 1806 erwarb der Förster Vollbrechtshausen das Anwesen und baute das feste Haus zu einem Herrenhaus aus. Im Volksmund wird das Anwesen Schloss Lauben genannt.

Das Haupthaus präsentiert sich über zwei Etagen mit Mansarddach und einem Glockenturm, der aus dem 19. Jahrhundert stammt. Im Mansarddach findet man zur Hofseite zwei Fledermausgauben sowie drei weitere Gauben. Die Eingangstür des Putzbaues befindet sich in der Mittelachse und wird durch ein Korbbogenportal aus Sandstein verziert. Das Herrenhaus wird flankiert von zwei Seitenflügeln.

Nach dem Förster wechselten alle drei bis fünf Jahre die Besitzer. Die meisten davon waren Dresdener Geschäftsleute. 1883 erwarb Friedrich Alexander Hermann Mockmann das Herrenhaus und nahm einige Umbauten vor. Unter anderem fügte er den östlichen Seitenflügel an. Der östliche Seitenflügel zeigt sich mit einem Turm an der linken Seite, der ein Pyramidendach trägt. Die Schmalseite erhielt einen geschwungenen Giebel mit kleinen Türmchen. Im Rondell der Einfahrt befindet sich ein Wasserbecken. Der später angefügte, rechte Seitenflügel trägt ein Krüppelwalmdach mit einem Dachreiter.

Aus dem Weingut wurde über die Jahre ein Forstgut, später folgte eine Nutzung als Mädchenpensionat. Im Privatbesitz blieb das Herrenhaus bis in die 1950er Jahre. 1968 wurde es zum Wohnhaus umgebaut. Zeitweise betrieb hier das noble Parkhotel Weißer Hirsch aus Dresden eine Schulungsstätte als Außenstelle. Im Jahr 1984 erwarb der größte Computerhersteller der DDR, das Kombinat Robotron das Anwesen und wollte es ausbauen. Dieser Ausbau erfolgte allerdings nicht. Das Haus verfiel und die Bausubstanz litt. 2002/2003 wurden die Gebäude saniert. Seitdem befinden sich Eigentumswohnungen im Haus. Ein kleiner Park befindet sich hinter dem Haus.

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