Am nordwestlichen Rand der Mecklenburgische Schweiz liegt das Gutshaus Matgendorf zwischen Rostock und Teterow. Am Gutshaus befindet sich ein öffentlicher Landschaftspark mit Grablege der Familie von Kettenburg.
Fürst Lorenz von Werle verpfändete Matgendorf im Jahr 1380 an die Ritterfamilie von Smeker. Die Familie von Smeker (Schmeker), die im Jahr 1230 erstmalig erwähnt wurde, erlosch um 1638. Im Jahr 1355 waren die Ritter Vicke und Hinrich Smeker hier verzeichnet. Von 1607 bis 1621 war Hans Georg von Ribbeck Eigentümer des Guts, der unter anderem das Gut Matgendorf für 61.433 Gulden am 29. Mai 1607 von Jobst Schmeker zu Vietschow erwarb. Dieser war wiederum der Vormund der Kinder Bogislaff Matthias und Anna Maria des letzten Besitzers Heinrich Schmeker. 1621 erwarb der Lauenburgische Geheimrath und Landdrost Franz Heinrich von der Kettenburg die Güter Matgendorf und Wüstenfelde für 50.000 Thaler. Matgendorf wurde das Hauptgut der ursprünglich aus Lüneburg stammenden Familie von Kettenburg, die bis zum Jahr 1927 im Besitz des Gutes blieben. Das Erbe von Franz Heinrich von der Kettenburg wurde nach seinem Tod im Jahr 1641 an seine Söhne Christoph und August Julius aufgeteilt. Christoph erhielt Matgendorf, sein jüngerer Bruder August Julius erhielt Wüstenfelde. Das Gut Matgendorf gehörte zu den Wüstenfelder Gütern der Familie, zu denen auch das Gut Groß Wüstenfelde mit Mühlenhof, Perow und Schwetzin gehörten. 1851 brannte das Herrenhaus in einem verheerenden Feuer ab. Der Großherzogliche Kammerherr Cuno August Peter von der Kettenburg (1811-1882) war Ehrenritter des Malteser-Ordens und heiratete 1836 Thekla Freiin von der Günderrode. 1867 konvertierte das Ehepaar zum katholischen Glauben. Gemeinsam ließen sie das Gutshaus bis 1856 nach Plänen vom Schweriner Hofbaumeisters Hermann Willebrand im Stil der Neorenaissance an gleicher Stelle des Vorgängerbaus, vermutlich einem barocken Herrenhaus, wiederaufbauen.
Das zweigeschossige Gutshaus wurde auf einem hohen Kellergeschoss erbaut. An der östlichen Seite wird der Eingangsbereich sowohl auf der Park- als auch zur Hofseite von einem torartigen Rundbogen dominiert, der von Säulen flankiert wird und oben mit einem Volutengiebel abschließt. Zur Hofseite zeigt sich das Haus mit einem Mittelrisalit. Zur Parkseite gibt es eine Terrasse mit steinerner Balustrade und zwei Risalite, die durch Rundbogenfenster und aufwendige Giebel, teilweise mit Ornamenten, betont werden. Der westliche Risalit zur Parkseite hat einen halbrunden, logenartigen Balkon und war ursprünglich ein verglaster Wintergarten. Der östliche Giebel ist ein wahres Schmuckstück der Neorenaissance und wartet mit einem Treppengiebel, Wandsäulen und Voluten auf. Im 19. Jahrhundert wurde hier ein eingeschossiger Flügel angebaut, der später um ein Geschoss teilweise aufgestockt wurde. Früher gab es zur westlichen Seite ebenfalls einen eingeschossigen Flügel mit einer Treppe in den Park. Mittlerweile steht hier ein zweigeschossiger moderner Bau, der bis 1989 zur Unterbringung der Schule genutzt wurde. Rund um das eindrucksvolle Gutshaus war ein englischer Landschaftspark angelegt.
1927 musste Franz Freiherr von Kettenburg das Gut Matgendorf durch wirtschaftlichen Ruin an die Mecklenburgische Landgesellschaft GmbH verkauft. In den Jahren 1936/1938 wurde das Gut in 25 Siedlerstellen aufgesiedelt. Im Gutshaus selbst wurde von 1930 bis 1937 eine Schule für die Kinder der Siedler eingerichtet. Danach diente das Herrenhaus bis 1969 als Lungenheilanstalt und im Anschluss fanden im Gutshaus Matgendorf körperbehinderte Kinder ein neues Zuhause. In den Jahren 1985 und 1995 fanden umfangreiche Sanierungen statt. Seit Juli 1994 ist das Gutshaus Matgendorf im Besitz der Diakonie Güstrow, die dort eine psychosoziale Einrichtung eröffnet hat.
Der englische Landschaftspark, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt wurde und um das Jahr 1900 verändert wurde, ist öffentlich zugänglich. In einem Teil des Parks ist eine Kleingartensiedlung angelegt. Eine Lindenallee führt vom Gutshaus zum See. Die Begräbnisstätte derer von Kettenburg findet man weiterhin im Park.
Besitzverhältnisse von Gut Matgendorf:
- bis 1380 Fürst Lorenz von Werle
- ab (1359) 1380 bis 1607 Ritterfamilie von Smeker (Schmeker)- Nikolaus Smeker
- Otto Smeker
- Heinrich Smeker
- Volrad Smeker
- Knappe Erich Smeker
- Vicke Smeker
- Hinrich Smeker, Mönch zu Doberan
- Matthias Smeker
- Johann Smeker zu Gülzow
- Hinrich Smeker
- Ritter Heinrich Schmeker
- Matthias Schmecker mit seinen Kindern Bogislaff Matthias und Anna Maria
 
 
- von 1607 bis 1621 Hans Georg von Ribbeck (von Eibbeck)
- seit 1621 Familie von der Kettenburg- 1621 – 1641 Lauenburgische Geheimrath und Landdrost Franz Heinrich von der Kettenburg
- 1641 – 1669 Christoph von der Kettenburg
- 1669 – 1729 Cuno Hans von der Kettenburg
- 1729 – 1744 Hauptmann Christoph Heinrich von der Kettenburg
- 1744 Oberwachtmeister Franz Heinrich von der Kettenburg
- (1781)-1811 Vizelandmarschall und Kammerjunker Cuno Hans Josua von der Kettenburg (1735 – 1808)
- 1811 – 1831 Franz Heinrich von der Kettenburg und nicht Johann Friedrich von Kettenburg (der erhielt Perow)
- 1831-1882 Kammerherr Cuno August Peter von der Kettenburg
- 1882-1900 Kämmerer Franz Freiherr von der Kettenburg
- 1900-1905 Johann Babtist Freiherr von der Kettenburg
- 1905-1926 Franz Freiherr von der Kettenburg
- 1927 Mecklenburgische Landgesellschaft 
 1936/38 25 Siedlerstellen, 6 Häusler