Herrenhaus | Schloss Semlow © Historische Häuser | Alte Häuser

Herrenhaus | Schloss Semlow in Mecklenburg-Vorpommern

Inmitten der Vogelparkregion Recknitztal und in der Nähe zum Darß liegt das klassizistische Herrenhaus (Schloss) Semlow. Direkt am Schloss befindet sich ein alter, 21 Hektar großer englischer Landschaftspark.

Im Jahr 1825 veranlasste Carl von Behr-Negendank den Bau des Herrenhauses, davor stand seit dem 13. Jahrhundert an gleicher Stelle eine slawische Burg. Der herzogliche mecklenburgische Hofbaumeister Friedrich Wilhelm Buttel entwarf das klassizistische Herrenhaus. 1826 bestand das zweigeschossige Schloss nur aus dem heutigen Mittelteil des Gebäudes. Im Jahr 1850 ließ Ulrich Graf von Behr-Negendank das Haus um einen Stock und den Anbau der Orangerie mit Turm erweitern. Der Turm besteht allerdings seit 1945 nicht mehr. Später wurde die Orangerie umgebaut.

Nach der Enteignung der Familie von Behr-Negendank 1945 wurde die Fassade des Herrenhaus (Schloss) Semlow stark vereinfacht. Das Herrenhaus wurde geplündert und teilweise zerstört, während es Flüchtlingen und Vertriebenen als Wohnhaus diente. Die Ausstattung der Bibliothek, in der auch die große Porzellansammlung verwahrt wurde, ging dabei verloren. 1947 wurde das Herrenhaus von der Gemeinde Semlow saniert und als Schule, Kindergarten, Speisesaal und Gemeindebibliothek bis 1989 genutzt. Seit 2012 befindet sich das in 15 Achsen bemessene Herrenhaus im Privatbesitz, öffnet aber für die unterschiedlichsten Veranstaltungen seine Türen. Besonders ist der große Festsaal.

Landschaftspark Herrenhaus (Schloss) Semlow

Der angrenzende 21 Hektar große Landschaftspark mit Teich entstand zwischen 1851-1855 nach Plänen von Gustav Meyer, einem Mitarbeiter des preußischer Gartenkünstlers Peter Josef Lennè. Im englischen Stil angelegt, präsentiert der Park sich bis heute mit großen Sichtachsen zum Schloss, weiten Wiesenräumen mit ausgedehnten Spaziermöglichkeiten sowie Teichen und Gräben. Der Teich, der 1853 entstand, war vorher eine Sumpfwiese. Einige dendrologische Besonderheiten sowie sieben Brücken findet man noch immer in dem seit 1965 “Geschützten Park”. Der historische Park, der weitestgehend erhalten ist und sich im Besitz der Gemeinde befindet, gehört zu den erhaltenen Gärten des königlich-preußischen Hofgärtners.

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