Am Schweriner See, umgeben von einem englischen Landschaftspark, liegt das Schloss Raben Steinfeld im Stil der Neorenaissance in Mecklenburg-Vorpommern. Das Schloss gehörte den Herzögen von Mecklenburg.
Bereits 1160 stand hier eine Burg. Urkundlich erwähnt wurde der Ort allerdings erst 1410. Der Ort verdankt seinen Namen der Familie von Raben und den steinigen Feldern der Umgebung. Ab 1679 war Oberst Helmuth von Plessen der Besitzer des Dorfes, bis das Anwesen zum Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 in herzoglichen Besitz überging und Herzog Christian Louis I. von Mecklenburg-Schwerin neuer Schlossherr wurde. Der komplette Besitz ging 1847 an die großherzogliche Familie und wurde zum Hausgut. 1849 wurde im Ort das Mustergut der Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin angelegt. 1881 errichtete Herzog Friedrich Franz II. ein Gestüt in Raben Steinfeld. 1886/1887 ließ Großherzog Friedrich Franz III. das Jagdschloss zur Sommerresidenz umbauen. Der Architekt Hermann Willebrand entwarf den Backsteinbau im Stil der Neorenaissance. Vorerst wurde Schloss Raben Steinfeld als Sommerresidenz genutzt, bis es später zum Witwensitz von Marie von Schwarzburg-Rudolstadt, der Stiefmutter des Großherzogs, wurde. Außerdem wuchs hier der spätere niederländische Prinz Heinrich zu Mecklenburg auf.
1851 wurde der Landschaftspark von Theodor Klett, dem großherzoglichen Hofgärtner von Mecklenburg-Schwerin, angelegt. Der Park grenzt am Steilufer des südöstlichen Endes des Schweriner Sees an. Die Sichtachsen zum Schloss sind noch vorhanden und es befinden sich noch einige der dendrologischen Besonderheiten im Park. Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin überließ das Schloss seiner Tante Elisabeth, die durch Heirat die letzte Großherzogin von Oldenburg wurde.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das historische Gebäude als Lazarett genutzt, bis 1945 wurde Schloss Raben Steinfeld von der Roten Armee und Soldaten der US-Armee besetzt. Von 1946 bis 1995 war im Schloss eine Ingenieurschule für Forstwirtschaft untergebracht. Danach stand das ehemalige herzogliche Schloss leer, verfiel und wurde mit dem Park im Jahr 2013 an eine Schweizer Immobilienfirma verkauft. Im November 2019 wurde der Kultur- und Schlossverein Raben Steinfeld e.V. gegründet mit dem Ziel des Erhaltes des Schlosses. Die Gemeinde Raben Steinfeld konnte Schloss einer Schweizer Bank für 680.000 Euro zurückkaufen. Im Ort sind die Landarbeiterhäuser, die zwischen 1863 und 1869 im englischen Stil aus Backstein entstanden sind, noch gut erhalten geblieben.
