Schlossruine Putzar mit Park © Historische Häuser | Alte Häuser

Schlossruine Putzar mit Park in Mecklenburg-Vorpommern

Mitten in einem wilden Landschaftspark in Vorpommern steht die Schlossruine Putzar, zwei nebeneinanderliegender Herrenhäuser. Bis zur Enteignung gehörte Putzar den Grafen von Schwerin-Putzar. Beeindruckend ist die über 50 Jahre alte Ulme, die auf einem Türbogen des Ulrichsbaus ohne Erdkontakt gewachsen ist.

Die Herzöge Otto I. von Pommern und Heinrich II. von Mecklenburg hielten im Jahr 1306 vertraglich fest, dass Putzar, ein Grenzdorf, keine eigene Burg erhalten sollte, sondern nur ein festes Haus. Der pommersche Großhofmeister Ulrich von Schwerin war es, der 1545 den Ulrichsbau vornehmlich aus Feldsteinen errichten ließ. Ulrichs Sohn Joachim von Schwerin, der das Anwesen zusammen mit seinem Bruder Ludolf erbte, baute 1577 den aus Backsteinen bestehenden, zweistöckigen Joachimsbau. Ludolf ging während dieser Zeit vorerst zwei Jahre auf Reisen und zog dann in den Ulrichsbau ein. Nach dem Tod von Ludolf von Schwerin verfiel der Ulrichsbau. Einige der Renaissance-Elemente sind bis heute in der Schlossruine erkennbar. Der Joachimsbau, der ebenfalls im Renaissance-Stil erbaut wurde, wurde mehrfach umgebaut und erhielt im Jahr 1753 eine dritte Etage. Heinrich Christoph Schröder, ein Pächter des Anwesens, ließ 1785 die obere Etage des ohnehin schon verfallenen Ulrichsbaus abbrechen. 1815 begann der Landrat Heinrich von Schwerin mit der Trockenlegung des Geländes neben den beiden Herrenhäusern. Maximilian von Schwerin-Putzar begann 1840 mit der Anlegung des Parks. Gleichzeitig baute er ein Wirtschaftsgebäude in die Ruine des Ulrichsbau. Der Wassergraben, der die beiden Herrenhäuser umgab, sowie die Stallungen und weitere Gebäude mussten weichen. Der Joachimsbau erhielt eine Terrasse sowie eine Treppe zum neu angelegten Park.

Von 1933 bis zur Enteignung gehörte das landwirtschaftliche Gut Joachim Graf von Schwerin, der Putzar von seinem Onkel Christoph Graf von Schwerin erbte, da dieser keine eigenen männlichen Erben hinterließ. Sein Vater, Viktor Graf von Schwerin, lebte auf dem benachbarten Gut Boldekow und hatte die Nießbrauchrechte an Putzar. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Joachimsbau Flüchtlinge und Umsiedler untergebracht. Der Joachimsbau wurde bis in die 1970-er Jahre noch als Lager genutzt, dann stürzte das Dach ein und auch dieses Haus wurde zur Ruine. Seit über 30 Jahren wird versucht Schloss und Park Putzar zu erhalten. Die Ruine des Joachimsbaus erhielt derweil ein Schutzdach. Der verwilderte Landschaftspark wurde aufgeräumt und vom Garten- und Landschaftsarchitekt Stefan Pulkenat restauriert.

Landschaftspark


Der Park, der bis zum Ufer des Putzarer Sees reicht, wurde 1840 von Maximilian von Schwerin-Putzar in der heutigen Gestaltung des Landschaftsparks angelegt. Im Park wurden eine Lindenallee sowie die Eschen im südlichen Teil des Parks angepflanzt. 1862 wurde nach Plänen des Gartenbaudirektors Ferdinand Jühlke der Platz vor dem Haus neu gestaltet. Die Kastanien vor dem Schlossbereich wurden 1870 gesetzt. Zwei Jahre später wurde die Erneuerung des Parks durch den Kolberger Garteninspektor Ernst Bauck umgesetzt. Die Parkmauer entstand im Jahr 1874 und steht bis heute. Der verwilderte Landschaftspark wurde aufgeräumt und vom Garten- und Landschaftsarchitekt Stefan Pulkenat restauriert.

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