Mausoleum Friedrichswalde mit Bronzenen Hirsch © Historische Häuser

Wedekind-Mausoleum mit Bronzenen Hirsch in Mecklenburg-Vorpommern

Am Ufer des Groß Labenzer Sees befindet sich das Mausoleum der Familie Wedekind in Friedrichswalde, einem Ortsteil von Blankenberg in Mecklenburg-Vorpommern. Umrahmt wird der markante Platz von der Statuette des „Bronzenen Hirsches“ und dem Waldgebiet des Naturpark Sterberger Seenland.

Das Mausoleum, erbaut 1914, diente als letzte Ruhestätte für den Generalkonsul und Gutsbesitzer Paul Justus Rudolph Wedekind (1845–1910), seine Frau Sophie, geborene Danzier, und seine beiden Söhne. Das Mausoleum liegt in einem Waldgebiet nahe dem Groß Labenzer See in Mecklenburg-Vorpommern. Vor dem Mausoleum befindet sich die bronzene Skulptur eines Hirsches, die dem Platz seinen bekannten Namen gab. Die Hirschstatue, ein Werk des Berliner Bildhauers Louis Tuaillon (1862–1919), wurde in der Bronzegießerei Noack in Berlin gegossen. Der Hirsch, ein etwa 100 Kilogramm schwerer Hohlkörper, sollte symbolisch den jagdlichen Charakter des Gebiets und die enge Verbindung der Familie Wedekind zur Natur unterstreichen. An das Ufer des Sees führt eine steinerne Treppe.

Paul Wedekind war Gutsbesitzer in Friedrichswalde und in Glückauf (Landsberg) und stammte ursprünglich aus einem niedersächsischen Adelsgeschlecht. Sein Vater war der Kaufmann und Königlich Hannoversche Konsul Karl Wedekind, der mit seinem Bruder Friedrich Wilhelm Wedekind 1838 in Palermo das Bank- und Handelshaus Carlo Wedekind & Co. gründete. Seine Frau Sophie wurde mit den beiden Söhnen Carlo (1881–1957) und Oscar (1882–1961) 1915 in den preußischen Adelsstand erhoben. Der Generalkonsul lebte mit seiner Familie hauptsächlich in Berlin, erwarb 1898 das Jagdschloss Friedrichswalde und nutzte die 1.000 Hektar großen Ländereien um den Labenzer See vorwiegend zur Rotwildjagd.

Im Laufe der Jahre war der bronzene Hirsch mehrfach Ziel von Vandalismus und Diebstahl. Bereits 1945 schossen Soldaten der Roten Armee auf die Statue des Rothirschen. Im Juli 2007 wurde der Bronzene Hirsch gestohlen, aber wenige Tage später zersägt auf dem Gelände einer Metallaufbereitungsfirma in Schwerin wieder entdeckt. Die Restaurierung des Hirsches übernahm die Bronzegießerei Noack, da dem Hirsch das Geweih und die Beine sowie die Grundplatte abgetrennt worden waren. Die Finanzierung der Restaurierung war aufgrund von Spenden und der Unterstützung der Nachkommen der Familie Wedekind möglich. Am 24. Mai 2008 wurde die restaurierte Statue erneut am Mausoleum aufgestellt.

Der Hirsch ist mit einer Sage verbunden, die erzählt, dass der Hirsch zur Mitternacht des Jahreswechsels für eine Stunde von seinem Sockel steigt und durch sein Revier streift, bevor er mit dem ersten Glockenschlag wieder an seinen Platz zurückkehrt.

Während der DDR-Zeit wurde die Ruhestätte der Familie Wedekind von mehreren Vereinen gepflegt. Das Mausoleum selbst wurde aufgrund zunehmender Vandalismusschäden nach der Wende verschlossen und ist seitdem nicht mehr zugänglich.

Die ganze Umgebung des Mausoleums mit dem Bronzenen Hirschen lädt zum Wandern ein. Das Waldgebiet des Naturpark Sterberger Seenland ist für Naturliebhaber ein Muss.

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