Gutshaus Poppelvitz © Historische Häuser | Alte Häuser

Gutshaus Poppelvitz (Zudar) in Mecklenburg-Vorpommern

Auf der Halbinsel Zudar steht das villenartige, neobarocke Gutshaus Poppelvitz in unmittelbarer Nähe zum Schoritzer Wiek auf der Insel Rügen. Rund um das Gutshaus befindet sich ein alter Landschaftspark, dessen Ursprünge um 1800 angelegt wurden.

1318 wurde Poppelvitz als Poppelvitze erstmalig erwähnt. Poppelvitz befand sich vom 15. Jahrhundert bis zum Verkauf 1578 im Besitz der Familie von Preetz. Neuer Eigentümer wurde Heinrich von Normann, der aus einem alten pommersch-rügischen Adelsgeschlecht stammte. Er wurde von Ernst Ludwig, Herzog von Pommern-Wolgast, mit dem Land belehnt. Heinrich von Normann wurde erst 1571 Professor an der Universität Greifswald, 1577 dann Dompropst zu Kolberg und ab 1581 wurde er, wie viele Mitglieder seiner Familie, Landvogt auf Rügen. Letzter Besitzer aus der Familie von Nordmann war Balthasar Ernst von Kahlden. Er wurde von Balthasar Jürgen von Normann adoptiert, da dessen Ehe kinderlos blieb. Balthasar Ernst von Kahlden erhielt durch den preußischen König die Erlaubnis, sein Wappen mit dem der von Normanns zu vereinigen und den Namen von Kahlden-Normann zu tragen. Balthasar verkaufte das Gut Poppelvitz zusammen mit dem Gut Savenitz und dem Hof Grabow 1805 für 95.500 Reichstaler an Ernst Casimir von Bohlen.

Vermutlich wurde das eingeschossige, villenartige Gutshaus mit Mansarddach im 19. Jahrhundert erbaut. Über dem Eingang befindet sich das Wappen der Familie von Bohlen. Der dreiachsige Mittelrisalit ist zweigeschossig mit einem halbrunden Vorbau und Balkon. An der Seite des Gutshauses gibt es weitere Anbauten. In den Besitz des General Friedrich Wilhelm Ludwig Albano von Jacobi (1854 – 1919) ging das Gut Poppelvitz im Jahr 1874 durch Erbschaft seiner Ehefrau Ernestine Karoline Elisabeth von Bohlen. Der preußische General der Infanterie war auch Militärattaché und Generaladjutant von Kaiser Wilhelm II. 1919 wechselte das Gut in den Besitz von Heinrich Bronsart von Schellendorf, dem Besitzer des Gut Laase. 1931 verkaufte er das 368 Hektar große Gut an den Pächter Paul Holst.

Nach der Enteignung durch die Bodenreform wurde das Gutshaus in verschiedene Wohnungen unterteilt. 1999 wurde es an einen Hotelinvestor verkauft, zu einem Umbau kam es allerdings nicht. Einige Jahre stand das Gutshaus leer und wurde von 2002 bis 2007 von der Familie Marbach-Oehme historisch saniert. Im Gutshaus Poppelvitz befinden sich Ferienwohnungen.

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