Gutshaus | Schloss Spoitgenhof © Historische Häuser | Alte Häuser

Gutshaus | Schloss Spoitgendorf in Mecklenburg-Vorpommern

Zwischen Rostock und der Mecklenburgischen Seenplatte befindet sich das neugotische Gutshaus (Schloss) Spoitgendorf, mit seinem direkt angrenzenden zwölf Hektar großen Park, der einen alten Baumbestand aufweist.

Das Gut war im Besitz der Familie von Vieregge bis zum Jahr 1753. Neue Eigentümer des Anwesens war die Familie von Buch bis zur Enteignung 1945. Familie von Buch beauftragte 1893 den Bad Doberaner Architekten Gotthilf Friedrich Möckel mit dem Bau des repräsentativen Hauses aus gelben Ziegeln im Stil des Historismus und der Neogotik. Besonderheit war hier, dass Möckel nicht nur die Architektur des Hauses übernahm, sondern auch die Innenarchitektur inklusive des Mobiliars entwarf. Gleichsam einer Signatur weist ein „M“ um die Balkonecke herum auf den Architekten hin. Darüber weist ein Schriftzug auf das Baujahr hin. Ziegelsteine, die das „M“ betonten, sind leider nicht mehr vorhanden.

Ursprünglich war das Haus mit anthrazitfarbenen, rechteckigen Dachziegeln eingedeckt, erhielt aber zwischenzeitlich eine neue Dacheindeckung mit Biberschwänzen. Das dreigeschossige Haus begeistert auch im Inneren, sobald man durch das Eingangsportal in die große Eingangshalle kommt. Die Eingangshalle mit offenem Kamin erstreckt sich über zwei Etagen, beeindruckt mit vielen Säulen im Erdgeschoss und auf den Galerien im Obergeschoss sowie durch die Fortsetzung der Säulenkapitelle mit gotischen Spitzbögen. Im oktogonalen Turm befindet sich ein Treppenhaus. Durch eine doppelflügelige Tür, die mit neogotischen Ornamenten verziert wurde, gelangt man in ein weiteres Herzstück des Herrenhauses, den Festsaal. Der große Saal präsentiert sich mit segmentbogiger, fast runder Holztonnendecke und den vier erhalten gebliebenen bleiverglasten Spitzbogenfenstern. Noch heute befindet sich ein Speiseaufzug vom Festsaal zur Küche im Untergeschoß.

Bis 1990 wurde das Gebäude als Wohnhaus und Gaststätte genutzt. Nach der Wende wurde es verkauft, aber nicht genutzt. 2018 wurde das Gebäude saniert, es sollten Wohnungen und Ferienwohnungen im Haus entstehen. Im Inneren sind einige Details erhalten geblieben. Das einstige Mobiliar ist nicht mehr vorhanden. Von den Wirtschaftsgebäuden ist der denkmalgeschützte Pferdestall noch erhalten. Aktuell steht das Herrenhaus zum Verkauf.

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