Gutshaus Westenbrügge © Historische Häuser | Alte Häuser

Gutshaus Westenbrügge in Mecklenburg-Vorpommern

Hochmodern steht es da, aber das klassizistische Gutshaus Westenbrügge bei Neubukow stammt aus dem Jahr 1699. Der Park, der vermutlich im 18. Jahrhundert angelegt wurde, besteht noch zu Teilen. Besonders sind hier die sich kreuzenden Lindenalleen.

Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Gut Westenbrügge im Jahr 1318 und war im Besitz der Familie von Bibow bis ca. 1690. Teilweise waren die von Bibows stark verschuldet, so dass sie 1459 von Herzog Heinrich IV. von Mecklenburg mit dem Kirchenpatronat belehnt wurden. 1599 erhielten sie erneut das Kirchlehen, dieses Mal von Herzog Heinrich V. von Mecklenburg. Vorgänger des jetzigen Gutshauses war eine mittelalterliche Wasserburg, die im hinteren Teil des Hauses noch erkennbar ist. Einer der wichtigsten Hanse-Handelswege (Rostock – Wismar) führt durch den Ort Westenbrügge. Der Ort erhielt den Namen durch eine Brücke, die über den Hellbach führte , der den einstigen Wassergraben des Gutshauses speiste. Das Gutshaus wurde 1699 in der noch vorhandenen Grundfläche gebaut, bis es 1840 sein klassizistisches Aussehen im Auftrag der Familie von Müller-Rankendorf erhielt. Das zweigeschossige, siebenachsige Gutshaus Westenbrügge präsentiert sich als Putzbau mit Mezzaningeschoss und flachem Walmdach. Von dem Belvedere hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Landschaft. Die ursprünglich aus Lüneburg stammende Familie war bis 1945 im Besitz von Gut Westenbrügge.

Seit dem 18. Jahrhundert war die Familie von Müller-Rankendorf, die ursprünglich aus Lüneburg stammte und 1801 in den Reichsadelsstand erhoben wurde, bis zur Enteignung Besitzer des Anwesens. Letzter Eigentümer war Wolfgang von Müller mit seiner Frau Ilse von Plessen-Körchow. Nach der Enteignung wurde das Gut für unterschiedliche Zwecke, wie z. B. Gemeindebüro, Konsum, Kinderhort und Kindergarten genutzt. Nach 1990 wurde das Gut aufgeteilt und hatte mehrere Besitzer. Seit einigen Jahren gehört das komplette Anwesen einer Hamburger Familie. Das Gutshaus ist im Privatbesitz und ist aufgeteilt in einzelne Wohnungen.

Gutspark

Im anliegenden Park befinden sich als Besonderheit zwei sich kreuzenden Lindenalleen. Das über 200 Jahre alte Lindenkreuz ist geschützt. Außerdem steht dort noch ein achteckiger Küchenpavillon, der leider noch nicht saniert ist.

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