Herrenhaus | Schloss Teschow © Historische Häuser

Herrenhaus | Schloss Teschow bei Teterow

Das südlich von Rostock gelegene klassizistische Herrenhaus Teschow bei Teterow ist umgeben von einer acht Hektar großen Parkanlage mit altem Baumbestand.

Teschow wurde 1248 erstmalig urkundlich erwähnt, da das Kloster Dargun Besitz und Rechte am Dorf hatte. Im Mittelalter war Teschow ein Lehen der Familie Wutzen. Die mecklenburgische Adelsfamilie drohte Ende des 16. Jahrhunderts auszusterben. 1585 wurde das Lehen geteilt, eine Hälfte ging an Henneke Moltke und die andere verlieh Herzog Ulrich zu Mecklenburg 1590 an den Basedower Werner Hahn, der zum Uradel des Landes gehörte. 1608 erwarb der aus einem alten mecklenburgischen Adelsgeschlecht stammende Christoph von Lowtzow zu Levitzow den Anteil der Moltkes und erhielt 1608 den Lehnsbrief darauf. Von Hans Hahn nahm er die andere Hälfte für 30 Jahre zum Pfandbesitz. Die Brüder Dietrich und Joachim von Maltzan erhielten das Lehen durch ihren Onkel, dem Landrath Fritz von dem Berge. 1636 verkaufen die Brüder von Maltzan den Anteil für 31.000 Gulden an Kurd Joachim von Müller und seine Brüder. Joachim Christian von Möller tauschte Anfang des 18. Jahrhunderts seinen Anteil am Gut Teschow an die Witwe von Lowtzow. 1730 verpfändete Christoph von Lowtzow das Gut für 18 Jahre an Theodosius von Levetzow (1706 – 1774). Zusammen mit seiner Ehefrau Sophie Friederike, geborene von Kamptz, konnte er 1754 das Gut für 70.000 Reichsthaler in seinen Besitz bringen.

1835 erwarb der Landrat, Offizier und Geheimer Rat Ernst Anton Wilhelm von Blücher-Kuppentin (1793 -1863) auf Kuppentin das Gut Teschow mit Hagensruhm, zusammen mit seiner Ehefrau Karoline Henriette Friederike, geb. von Levetzow (1793–1833). Er ließ das zweigeschossige, elfachsige Gutshaus im klassizistischen Stil ungefähr von 1835 bis 1845 erbauen. Der Putzbau präsentiert sich mit einem Mezzaningeschoss und einem vorgezogenem, dreiachsigem Mittelrisaliten mit Dreiecksgiebel. Im Walmdach befinden sich neben den jeweiligen Mittelrisaliten und an den Schmalseiten Gauben. Max von Blücher (1920 – 2004) übernahm ab 1924 das Gut Teschow von seinem Vater Horst von Blücher (1880-1978). Allerdings führte Horst von Blücher das Gut wegen des Zweiten Weltkrieges vorerst weiter.

Die Familie von Blücher wurde im Herbst 1945 im Rahmen der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone enteignet. Bereits am 1. Mai 1945 kam die russische Armee nach Teschow und der Hof wurde zum Umschlaglager für 8.000 Russen. Nach der Wende versuchte Max von Blücher, das Gut zurückzuerhalten, aber dieses Vorhaben wurde ihm verwehrt. Das Herrenhaus gehörte der Treuhand, die das Haus verfallen ließ. Der Hotelier Alfred Rüßel erwarb 1996 das Herrenhaus und sanierte es ab 1999 denkmalgerecht. Er eröffnete 2001 das „Golf- und Wellnesshotel Schloss Teschow“.  2008 wurde das Herrenhaus an die arcona HOTELS & RESORTS Management GmbH verkauft. Seit 2016 residiert im Herrenhaus und in den angrenzenden Gebäuden die Limes Schlossklinik, eine Privatklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Der Park umfasst noch acht Hektar, daneben befindet sich ein 110 Hektar großer Golfplatz, der bis zum Teterower See grenzt. Ein Teil der Wirtschaftsgebäude, wie z. B. die Schmiede und die Scheune, die als Gutsschänke von Blücher eröffnet wurde, sind erhalten geblieben und werden wieder genutzt, die restlichen Gebäude wurden abgerissen.

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