Gutshaus Zahren © Historische Häuser | Alte Häuser

Gutshaus Zahren in Mecklenburg-Vorpommern

Das Gutshaus Zahren bei Waren liegt am Rande des Müritz-Nationalparks inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte. Ein gepflegter kleiner Gutspark grenzt an das Westufer des Hofsees an.

Zahren wurde am 12. März 1274 erstmalig erwähnt, als Fürst Nikolaus I. von Werle die Ritter Bernhard und Heinrich Peccatel sowie seinen Vasallen, den Ritter von Raven, mit Anteilen des Dorfes belehnte. Bereits im Mittelalter wurde das Gut von verschiedenen Adelsfamilien bewohnt, darunter die Peccatel, die von Raven und die Bardenfleth. Im Laufe der Jahrhunderte ging das Gut durch weitere Hände. 1519 war es im Besitz von Henning Holste (Holstein), der das Gut mittels eines versiegelten Pfandbriefs kaufte. Danach erwarb 1668 der Hauptmann Henning von Heydebreck das Gut und verkaufte es 1685 an Baron von Erlenkamp, der Zahren zum Allodialgut erheben ließ. 1715 ging das Gut an die Familie von Hacke, 1728 an Hauptmann Otto Sigismund von Behr, bzw. ab 1742  an dessen Schwiegersohn von Ziethen und im Jahr 1782 an die Familie von Oertzen.

Um 1730 wurde das Gutshaus als eingeschossiger achtachsiger Putzbau auf einem Sockelgeschoss mit Mansarddach errichtet. Der zweigeschossige Mittelrisalit trägt zur Hofseite einen Lunettengiebel und zur Parkseite einen Dreiecksgiebel. Im Auftrag der Familie von Arenstorff wurde das Gutshaus im 19. Jahrhundert umgebaut. Seitdem prägt das Wappen der Familie den Giebel zur Hofseite. Karl August von Arenstorff erwarb das Gut Zahren im Jahre 1836. Ab 1921 waren der Landrat und Rechtsritter des Johanniterordens Altwig Karl Otto Ernst Ludwig Hellmuth von Arenstorff-Zahren und seine Ehefrau Ilsabe Katharina Julie, geborene von Bülow, die Besitzer des Allodialguts. Zusammen mit Friederikenshof war Gut Zahren 728 Hektar groß. 1939 ging die Geschicke des Guts Zahren in die Hände des Rittmeister d.R. Hans Henning von Arenstorff-Oyle, einem Vetter von Altwig. Später übergab dieser das Gut an seine jüngste Tochter Barbara.

Nach der Enteignung der Familie von Arenstorff durch die Bodenreform im Herbst 1945 wurde das Gutshaus zunächst für die Unterbringung von Flüchtlingen verwendet. Danach wurde das historische Haus vielfältig genutzt, unter anderem als Wohnraum, Gaststätte, Konsum, für Gemeindebüros, als Büro und Küche der LPG, Veranstaltungsort, Kindergarten uvm.. 1991 erwarb der Verein “Blaues Kreuz Groß Vielen e.V.” das Gutshaus, das nach seiner Sanierung als Sozialtherapeutische Einrichtung für Alkoholabhängige, Haftbedrohte und Haftentlassene dient.

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